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Mehr Aufmerksamkeit für Berufsbetreuung

23.02.2015

    BdB-Landesgruppe trifft Fraktion DIE LINKE

    • Gruppenbild: zwei Vertreter von BdB-Landesgruppe mit zwei Vertretern der Fraktion DIE LINKE

    „Betreuung ist ein komplexes Thema, das zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Berufsbetreuer leisten viel für ihre Klienten und erfahren kaum Anerkennung für ihre Arbeit.“ Dies sagte der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im sächsischen Landtag Klaus Bartl im Gespräch mit Silke Hagenow-Ukat und Fred Fiedler von der BdB-Landesgruppe Sachsen. Bartl ist seit 1990 Mitglied des Landtag und Vorsitzender im Verfassungs- und Rechtsausschuss. „Betreuung kann jeden von uns betreffen, deswegen ist es wichtig, aufzuklären und Menschen die verständliche Angst vor diesem Thema zu nehmen. Dafür will die Fraktion DIE LINKE einen Beitrag leisten“, ergänzte Susanne Schaper, die im Ausschuss für Soziales und Verbraucherschutz, Gleichstellung und Integration sitzt.

    Thematischer Schwerpunkt des Treffens waren die Rahmenbedingungen, unter denen Betreuerinnen und –betreuer arbeiten. „Mit Einführung der Pauschalierung wurden die Stundensätze eingefroren, und auch die Zeitkontingente sind mit durchschnittlich 3,2 Stunden pro Klient und Monat gleich geblieben. Das reicht hinten und vorne nicht, will man den Klientinnen und Klienten die Qualität bieten, auf die sie einen Anspruch haben“, sagte Silke Hagenow-Ukat. Fred Fiedler: „Unser Tätigkeitsfeld hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Wir haben heute mehr Verantwortung und übernehmen deutlich mehr Aufgaben für unsere Klienten als vor 15 Jahren. Insbesondere vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention, die wir umsetzen, müssen die Rahmenbedingungen endlich an die Arbeitswirklichkeit angepasst werden.“ Dies gelte auch für die Betreuungsvereine, die aktuell von starken Budgetkürzungen betroffen sind.

    Susanne Schaper und Klaus Bartl baten um weitere Detailinformationen, die die Landesgruppe in Schriftform zur Verfügung stellen wird. Die Fraktion DIE LINKE plant zeitnah eine sogenannte „Große Anfrage“ in den Geschäftsgang des Sächsischen Landtages einzubringen und diese nach vorliegender Stellungnahme der Staatsregierung einer öffentlichen Expertenanhörung zu unterziehen. Ziel ist es, für die Belange der Berufsbetreuung in Sachsen eine politische Öffentlichkeit zu schaffen.